Triebfahrzeuge: KEG 204
   
 
Das Vorbild der neuen Sonderserie von Tillig wurde am 30.05.1968 in Dienst gestellt. Eigentümer waren die Chemischen Werke BUNA in Schkopau. Vor ihr wurden bereits drei weitere Lokomotiven der sechsachsigen Variante der V180 vom Lokomotivbau “Karl Marx” Babelsberg erworben. Die vier Maschinen mit den Fabriknummern 280 110 - 280 113 wurden fertigungsseitig zwischen den Reichsbahn-Lokomotiven V180 309 und V180 310 speziell für das BUNA-Kombinat gefertigt. Bei der Ablieferung hatten die vier Maschinen das typische Farbkleid der Reichsbahn-Loks. Anstelle der Reichsbahnnummern trugen die vier Lokomotiven die Nummern 201 bis 204. Auf der Bauchbinde war beidseitig der Werksname “VEB Chemische Werke BUNA” angebracht.


Frontansicht der KEG 204, die am 16.04.00
in Karsdorf angetroffen wurde.
Die technische Ausführung der Werkbahn-V180 entsprach weitestgehend der der Serienlokomotiven. Sie verfügten über 2.000 PS Antriebsleistung. Durch Änderung der Getriebeübersetzung betrug die Höchstgeschwindigkeit bei den BUNA-Maschinen 100 km/h. Damit war die Zugkraft höher als bei den Reichsbahnloks. Das Haupteinsatzgebiet der Werkloks auf DR-Gleisen war die Beförderung der Kohlependel zwischen dem Profener Revier und dem BUNA-Kombinat. Hierbei mussten Zuglasten von bis zu 2.000t bewältigt werden.



Am 2. Mai 1997 befand sich die 204 noch zur Aufarbeitung in Karsdorf.


Nach der Wende und der Stillegung von Produktionsanlagen im BUNA-Kombinat entfiel auch der Kohlependel. Die Maschinen wurden abgestellt.
Die Werklok 204 wurde Mitte der neunziger Jahre von der 1992 gegründeten Karsdorfer Eisenbahn gekauft. Nach einer erneuten Abstellpause erfolgte die Aufarbeitung in den KEG-Werkstätten. Dabei erhielt sie auch das heute gültige Farbkleid dieser Privatbahn. Am 18.04.1998 erfolgte die Abnahme und Zulassung auf den Gleisen der DB AG. Seitdem ist sie bundesweit vor Bauzügen oder anderen Leistungen unterwegs.
Eine davon war Ende Mai die Beförderung von zwei Lokomotiven nach Österreich. Die Rückfahrt erfolgte zunächst am Schluss des Kerosin-Zuges München-Lingen (Emsland). Dieser wird seit mehr als einem Jahr von der KEG gefahren. Zunächst mit KEG 204 und einer V180 der ITL Dresden. Später übernahmen stärkere Loks rumänischer Bauart diese Leistung. Über Bad Hersfeld ging es dann in das heimatliche Karsdorf. Nach einem kurzen Auffenthalt im Heimat-Bw ist Lok 2004, so in der Zwischenzeit ihre neue Bezeichnung, bereits wieder auf den Gleisen der DB AG unterwegs.
KEG 204 vor der Absackanlage in Karsdorf.

Klaus Bossig, Bad Dürrenberg Fotos: Wolfgang Herdam, Quedlinburg (3)







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